Einen Kommentar schreiben

young woman using laptop and taking notes

Lesedauer 4 Minuten

Einen Kommentar auf deutsch zu schreiben oder auf Englisch einen „comment“ ist eine sehr häufige Aufgabe in den höheren Klassen. Ich gebe dir die besten Tipps hierfür.

Darum geht es beim Kommentar schreiben

Einen Kommentar schreiben bedeutet, die eigene Meinung zu einem Artikel, zu einem Sachverhalt oder zu einer These darzulegen. Dabei geht es dir darum, den Leser zum Nachdenken anzuregen und ihn zu überzeugen. Du darfst natürlich auch Argumente der Kontra-Seite nehmen, die du anschließend mit deinen eigenen übertrumpfst.

Selbst wenn du den Leser nicht überzeugst, so soll er wenigstens darüber nachdenken. Deshalb ist es wichtig, dass du eine logische und nachvollziehbare Argumentation hast.

Diese Sprache benutzt du in einem Kommentar

Ein Kommentar bezieht sich auf einen Sachverhalt. Als Autor musst du nicht selber betroffen sein. Hierfür gibt es die Stellungnahme. Die Sprache ist daher sachlich und nicht emotional.

Du sollst natürlich auch den Leser im Blick haben, aber keine zu ausgefallene Sprache verwenden. Du kannst jedoch vor allem bei der Überschrift den Leser neugierig machen.

Bei der Entkräftung von Argumenten ist sogar Ironie als ein Mittel möglich. Übertreibe es damit aber nicht, damit dein Kommentar nicht unsachlich wird.

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So ist ein Kommentar aufgebaut

Ein Kommentar ist klassisch mit einer Einleitung, einem Hauptteil mit Argumenten und einem Schluss aufgebaut.

In der Einleitung erklärst du, was der Grund für deinen Kommentar ist. Das kann das Thema eines Zeitungsartikels, einer Nachrichtenmeldung, eines Videos oder einer These sein. Du benennst deinen Standpunkt deutlich zu diesem Zeitpunkt. Im Beispielartikel geht es um Schuluniformen, die verpflichtend werden sollen.

„Das wurde aber mal Zeit!“ – Lehrervertreter Gemein, 22.01.2021

Schuluniformen werden verpflichtend

Berlin (dpa) – Ab dem kommenden Schuljahr werden Schuluniformen an deutschen Schulen von der Grundschule bis zur Gymnasialen Oberstufe verpflichtend. Das Gesetz wurde bereits verabschiedet und eine Klage von Schülern und Eltern, die sich bis zum Bundesgerichtshof zog, wurde nun abgewiesen.

Nachdem Deutschland dem Vorbild vieler Länder folgte, in denen Schuluniformen üblich sind, wurde von Bildungsminister Lempel den Gesetzesentwurf eingebracht, welches auch mit einer großen Mehrheit angenommen wurde. Es müsse endlich Schluss sein mit der „sozialen Ungerechtigkeit aus dem Kleiderschrank“, die Minderwertigkeitsgefühle, Neid, Wut, Gewalt und Kriminalität mit sich bringe, so Lempel. Auch die Lehrer begrüßen diese Entscheidung, die „endlich ein Ende von Kappen, Jogginghosen und bauchfreien T-Shirts“ bedeute, so U. Gemein, der Vorsitzende der Deutschen Konservativen Lehrer. Auch Elternverbände sind froh, weil die Kinder nun nicht mehr „stundenlang nach dem richtigen Outfit suchen müssen“, wurde in einer Pressemitteilung erklärt. Schüler und einige Eltern hatten dagegen geklagt, weil die Identitätsförderung und das Recht auf freie Entfaltung damit eingeschränkt würden. Die Richter am Bundesgerichtshof wiesen die Klage allerdings ab. Lempel gab sich zufrieden und blickt in ein „goldenes Zeitalter der deutschen Schulbildung mit gleichen Chancen und dem Fokus auf das Wesentliche“.

Deine Argumente gehen nennst du im Hauptteil. Hier achtest du auf eine sinnvolle Reihenfolge. Wichtig ist, dass du anders als bei einer Erörterung nicht zwei Seiten aufzeigen und abwägen musst. Daher reicht es, wenn du deine Argumente vom schwächsten zum stärksten Argument gliederst. Wie ich bereits erwähnte, darfst du natürlich auch Argumente gegen deine Meinung nehmen, um sie anschließend so richtig auseinander zu nehmen.

Im Schlussteil fasst du noch einmal deine Meinung zusammen und bringst sie auf den Punkt.

So bereitest du das Schreiben vor

Auch wenn du nicht selber betroffen sein musst, solltest du Ahnung haben, wovon du schreibst. Daher ist eine gewisse Vorbereitung wichtig. Je mehr du über ein Thema weißt und nachgedacht hast, umso bessere Argumente wirst du finden.

Schreibe dir deine Argumente auf und sortiere sie auf einem Schmierzettel. Du kannst hier auch schon Formulierungen und Bezüge aus deinen Quellen notieren. Das hilft dir später dabei, einen gut lesbaren und abwechslungsreichen Text zu schreiben.

Unterschiede zu anderen Textsorten

Bei den argumentativen Textsorten, findest du die Erörterung, die Argumentation, die begründete Stellungnahme und den Kommentar.

Die Erörterung (englisch discussion) und die Argumentation (englisch argumentation) verwendest du, um beide Seiten zu beleuchten und um zu versuchen, durch Gewichtung und Gegenargumente deine Sichtweise überzeugend darzustellen.

Ziel der begründeten Stellungnahme ist die Darlegung deiner Position als Betroffener. Daher kann der Text auch auf einer persönlichen Ebene geschrieben werden. Daher müssen die Argumente nicht belegbar sein, sondern entspringen der Auffassung des Autors.

Der Kommentar ist eine Textsorte für Zeitungen und Nachrichten. Hier wird sich kritisch zu einem Thema geäußert, sodass du auch genügend Hintergrundinformationen haben solltest.

So könnte ein Beispielkommentar aussehen

Im Folgenden zeige ich dir eine Möglichkeit, einen Kommentar zum Artikel oben zu schreiben. Besonders die eigene Meinung und die Argumente habe ich hervorgehoben.

Gut und schön, aber löst es die Probleme?

Viele Lehrer, Eltern und wahrscheinlich auch viele Schüler sagen, dass Schuluniformen besser wären für das soziale Miteinander und Ausgrenzung und Neid verringern könnten. Ich denke, dass man mit einer Uniform keine Probleme lösen kann.

Natürlich kosten die Schuluniformen nicht viel, aber es gibt auch individuelle Kleidung, die nicht viel kostet. Die Schuluniformen verhindern nicht, dass es Schüler gibt, die mehr Geld für Kleidung, Handys und andere Dinge ausgeben können. Die Schulen sollten eher lehren, dass Äußerlichkeiten nicht so wichtig sind. Wenn die Lehrer sich über die Outfits der Schüler beklagen, sollten einige auch ihren eigenen Kleiderschrank schauen und mit gutem Beispiel vorangehen. Natürlich werden Schuluniformen nicht gestohlen. Nichtsdestotrotz haben die Schüler Schuhe, Handys, Schultaschen und Schulsachen, die immer noch gestohlen werden können und diese auch zu vereinheitlichen wäre ein massiver Eingriff in die Persönlichkeitsrechte. Schuluniformen werden Schüler vielleicht optisch zu besseren Schülern machen, aber es sind immer noch die gleichen Menschen.

Meiner Meinung nach werden Schuluniformen keinen wesentlichen Unterschied machen und sogar vielleicht Dinge verschlechtern, weil noch mehr auf die kleinen Unterschiede geachtet wird. Außerdem verändern die Uniformen nicht die Menschen.

Lies beim nächsten Lernsnack, wie man eine Erörterung schreibt.


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