Eine mündliche Nachprüfung (Abweichprüfung) wird dann notwendig, wenn du dich bei Prüfungen verbessern willst oder musst.
So sind mündliche Nachprüfungen in der Regel aufgebaut
Zuerst einmal musst du eine mündliche Nachprüfung in der ZP 10 von einer mündlichen Prüfung im Fach Englisch, einer Nachprüfung oder der mündlichen Abiturprüfung abgrenzen. Diese haben zwar auch Gemeinsamkeiten, aber eben auch Unterschiede.
- Eine mündliche Prüfung in Englisch dient den Lehrern als Klassenarbeitsersatz. Hier kannst du über einen bestimmten Inhalt auf Englisch sprechen.
- Eine Nachprüfung kann neben einem mündlichen Teil auch eine schriftliche Arbeit enthalten. Hier geht es darum, dass du deine Note verbesserst, wenn du beispielsweise nicht versetzt wärst oder deinen Abschluss nicht bekommst.
- Eine mündliche Abiturprüfung ist eine Prüfungsleistung für das vierte Fach, damit du das Abi erhältst. Hier hast du eine Vorbereitungszeit, in der du vom Lehrer gestellte Aufgaben bearbeitest, die du anschließend vorstellst und im Gespräch diskutierst.
- Die mündliche Prüfung in der ZP 10 ist eine Abweichprüfung. Deine Noten aus Vornote und Prüfungsnote unterscheiden sich um 2 Noten oder mehr. Im Fall von 2 Noten kannst du eine freiwillige Prüfung machen und im Fall von 3 Noten musst du eine Prüfung machen.
- Es gibt auch im Abitur Abweichprüfungen, die ähnlich sind. Jedoch ist durch das Punktesystem in der Oberstufe die Zusammensetzung anders.
Die mündliche Prüfung in der ZP 10
Für jede mündliche Nachprüfung in der ZP 10 wird eine Prüfungskommission gebildet, die aus mindestens drei Lehrern besteht:
- Dein Fachlehrer stellt die Aufgabe der Prüfung und stimmt Inhalte mit dir ab.
- Der Vorsitzende ist ein weiterer Fachlehrer, der in der Regel nur die Prüfung leitet, aber nicht unbedingt aktiv mitgestaltet.
- Der Protokollant schreibt die wesentlichen Punkte der Prüfung mit, damit im Nachhinein ein Nachweis existiert.
Dein Lehrer bespricht mit dir 3 Themen aus der Klasse 10. Zwei davon kommen dann in der Prüfung vor.
Vor der Prüfung erhältst du eine Aufgabe, einen Text oder ein anderes Material zur Vorbereitung. In den kommenden 10 bis 30 Minuten (je nach Vorgabe) befasst du dich mit der Aufgabe. Anschließend stellst du die Lösung der Prüfungskommission vor und wirst anschließend über das Thema und das weitere Thema geprüft. Neben der Beherrschung des Stoffs sollst du auch zeigen, dass du komplexere Zusammenhänge erfassen und Transferleistungen erbringen kannst.
Alternativ wird dir ein Thema (beispielsweise in Form eines Bildes oder einer Mindmap) vorgelegt, zu dem du dich äußern sollst. Dein Lehrer stellt dir Fragen zu dem Thema und versucht, mit dir ein Prüfungsgespräch zu führen. Es ist also nicht nur ein „Frage-Antwort-Spiel“.
Eine mündliche Prüfung dauert etwa 20 bis 30 Minuten. Die genauen Daten teilen dir deine Lehrer mit. Nach der Prüfung berät sich die Prüfungskommission und die Note wird festgelegt.
Das sind Inhalte für mündliche Prüfungen
Das Land Nordrhein-Westfalen hat für Prüflinge der Zentralen Prüfung 10 (ZP 10) für den Mittleren Schulabschluss (MSA) und den Hauptschulabschluss (HSA) für die Fächer Deutsch, Englisch und Mathe herausgegeben, wo auch konkrete Themenstellungen vorgestellt werden, wie die in einer Prüfung vorkommen könnten.
Auf jeden Fall sollst du zeigen, dass du die Themen beherrscht und im Idealfall in einen größeren Kontext einordnen kannst. Außerdem wird gerne gesehen, wenn du flexibel auf Rückfragen reagieren kannst und ein Verständnis vom Fach aufzeigst.
Auf der anderen Seite sollen die Themen so offen sein, dass du auch gut etwas dazu erzählen kannst. Beispielsweise bei Handytarifen könntest du lineare Funktionen, Excel, Prozent oder Diagramme als Themen finden, über die du sprechen kannst.
Meine Tipps für die mündliche Prüfung
Du erhältst Themen, die du vorbereiten sollst. Wenn du mit deinem Lehrer die Themen besprichst, dann hab einen Stift und Papier dabei! Natürlich solltest du diese auch gut vorbereiten und die einen Überblick verschaffen, worum es geht, welche Aufgabentypen vorkommen.
Das Die Themen werden im Prüfungsgespräch von verschiedenen Seiten beleuchtet und somit hast du viel Spielraum. Es ist also auch nicht schlimm, wenn du mehr weißt als notwendig.
Du solltest versuchen, frei zu erzählen und möglichst viel Wissen einzubringen, auch wenn es gar nichts damit zu tun hat. Schweife ab und schweife aus, wenn du kannst. Vor allem, wenn du merkst, dass du einen guten Anknüpfungspunkt vom aktuellen Thema zu einem Lieblingsthema von dir hast.
Wenn dich die Prüfungskommission stoppt, dann ist das oft ein gutes Zeichen. Auf Nachfragen reagierst du flexibel, kannst aber immer wieder auf deine Stärken lenken.
Es soll sich um ein Gespräch handeln, daher nutze die Chance, mit den Lehrern zu reden und auch selbst zu gestalten. Bereite also im Vorfeld schon Themen vor, die dir besonders liegen und versuche, immer wieder darauf zu kommen.
Im nächsten Lernsnack geht es um die Notengebung allgemein. Oder du liest weiter zur Notenvergabe nach der ZP 10. Außerdem habe ich Lernsnacks zu den Themen Mündliche Prüfung in Deutsch, Mathe und Englisch geschrieben.
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