Wenn die Sek 1 endet, dann geht es für viele von euch mit Schule in EF, Q1, Q2 oder Berufskolleg weiter. Ich habe von ehemaligen Schülern Tipps gesammelt.
Ende der Sek 1 mit gemischten Gefühlen
Sagen wir es mal ganz klar: Das Ende der Sek 1 ist für alle Schüler eine Umstellung. Für manche mehr und manche weniger. Aber mit dem Ende der Sek 1 ist eben die Schulzeit und vor allem das Lernen noch nicht zu Ende!
- Neue Gruppen
- Neuer Stoff
- Neue Lehrer
- Neues Gebäude
- Neue Fächer
Gleichzeitig hast du nun mehr Wahlmöglichkeiten. Vielleicht lernst du einen Beruf und verdienst Geld. Dann hast du Kollegen, die dir etwas beibringen und musst nicht mehr so viel in die Schule.
Oder du spezialisierst dich in deinen Interessen am Berufskolleg. Es gibt auch duale Ausbildungen, in denen du einen Beruf erlernst und einen höheren Schulabschluss wie die Fachhochschulreife oder das Abitur bekommst.
Der Weg für viele meiner Lernsnacker ist und bleibst aber das Abitur nach der mittleren Reife. Ich persönlich bin nach vielen Jahren Erfahrung an Realschulen von diesem Weg nicht für jeden begeistert und das wirst du auch an der einen oder anderen Stelle in diesem Video merken. Aber das soll dich am Ende nicht abhalten, diesen Weg zu gehen.
Stell dich beim Einstieg EF auf Arbeit ein!
Ein Lernsnacker aus 2018 mit dem Abischnitt 1,4 hat es treffend zusammengefasst, denn nach der Sekundarstufe 1 wird das Tempo angezogen und wenn du knapp deine Quali bekommen hast, dann musst du wirklich motiviert sein, dich reinzuhängen, denn sonst kann es auch schiefgehen.
Ich möchte dich nicht demotivieren, aber es ist nun einmal Fakt, dass die Oberstufe mehr Arbeit bedeutet, mehr Planung und viel Disziplin. Ich möchte dich viel mehr darauf vorbereiten, weil ich dir Frust ersparen möchte. Wenn du diesen Weg gehst, dann gehe ihn für dich! Nicht für deine Eltern und nicht, weil du meinst, dass aus dir nichts wird, wenn du kein Abitur machst. Denn das ist Quatsch!
Lass dir Zeit zum Ankommen!
Besonders wenn du nach der Sekundarstufe 1 einen Schulwechsel hinter dir hast, lass dir Zeit zum Ankommen (zum Beispiel nach dem Wechsel von der Realschule zum Gymnasium). Du bist an einer neuen Schule mit neuen Lehrern und neuen Leuten. Das braucht Zeit. Lerne alles in Ruhe kennen und mach dir keinen Stress, dass alles fremd ist. Das legt sich schnell.
Außerdem geht es allen anderen auch so. Selbst Schülern, die seit der fünften Klasse an der Schule sind, müssen sich umgewöhnen, weil Klassenverbände aufgelöst werden und sich neue Gruppen bilden.
Du wirst neue Leute finden!
Für viele von euch ist die schulische Ausbildung nach der Sekundarstufe 1 auch eine Umstellung. Ihr ward die Großen und jeder kannte euch und nun seid ihr neu an einer neuen, oft viel größeren Schule. Ihr seid zwar immer noch die Großen, aber ihr habt oft noch keinen Platz in der Gruppe.
Lasst euch Zeit, diesen zu finden. Orientiert euch und nutzt die Chance, bei Null anzufangen. Das ist nicht immer schlecht! Und wenn du schon jemanden kennst, sei trotzdem offen für neue Leute.
Auch die Schüler, die bereits an der Schule waren, haben wie bereits gesagt eine neue Situation, weil die Klassenverbände aufgelöst sind.
Nutze die Chance für Veränderungen
Wenn du vorher in einer Gruppe eine bestimmte Rolle hattest, kannst du dich nun neu erfinden. Ein neues Image oder ein neuer Style können genau in dieser Zeit ein neuer Anfang für dich sein.
Ebenso kannst du dein Verhalten ändern. Wenn du vorher der Klassenclown warst, wirst du nun vielleicht ein bisschen ernster. Oder als ruhiger Typ kannst du probieren, ein bisschen offener zu werden. Nutze die Chance!
Mach dir nicht den Stress, perfekt zu sein!
Wenn du in der Sekundarstufe 1 ein Schüler mit einem 1,0 Schnitt warst, heißt das nicht, dass du das in der Oberstufe bleiben musst. Ich will dir jetzt keine Angst machen, aber die Oberstufe hat einen höheren Anspruch! Du bist in der Bringschuld und die Lehrer werden mehr stofflich verlangen und weniger fördern.
Du solltest dennoch im Unterricht aufpassen und probieren, deine Note für Sonstige Mitarbeit (mündlich und sonstige Leistungen außer Klassenarbeiten) zählt 50 Prozent in schriftlichen Fächern und 100 Prozent in mündlichen Kursen.
Ein Schüler sagte in meinen Interviews, dass man sich nicht frustrieren lassen darf. Man muss motiviert sein und wirklich lernen wollen! In der Realschule wird man noch oft von den Lehrern getragen.
Arbeite nach!
Während in der Sekundarstufe 1 oft noch sehr nachsichtig mit nicht gemachten Hausaufgaben umgegangen wurde oder auch eher mal erklärt wurde (vor allem an der Haupt-, Real- und Gesamtschule), kannst du dich jetzt nicht mehr darauf verlassen. Ich möchte dir keine Angst machen, aber nimm das Ernst! Wenn du was nicht verstehst, dann arbeite nach! Schau dir YouTube Videos an, lies im Internet nach und führe ordentliche Notizen. Das erleichtert dir das Leben sehr!
Außerdem ist es halt wichtig, sich zu organisieren. Das ist vor allem wichtig, wenn du nicht in dem System groß geworden bist, sondern in der Oberstufe dazugekommen bist.
Plane deine Zeit gründlich
In der EF oder im Berufskolleg kann es immer wieder passieren, dass du Phasen hast, in denen du sehr viel zu tun kriegst. Deshalb musst du deine Zeit sinnvoll einteilen und probieren, nicht alles auf den letzten Drücker zu machen.
Vor allem zählt spätestens ab der Q1 jeder Punkt auch für dein Abitur. Aber auch Stoff aus der EF sollte natürlich sitzen, weil er auch immer wieder vorkommen kann. Deshalb ist das Nacharbeiten auch so wichtig!
Lerne den Taschenrechner kennen
In der Oberstufe wirst du einen GTR oder CAS bekommen. Einen Taschenrechner, der eigentlich ein kleiner Computer ist und dir viele Rechnungen abnehmen kann. Das Land NRW hat hierzu eine kleine GTR-FAQ gebastelt.
Dafür musst du aber wissen, wie du ihn bedienst. Um das zu üben solltest du das Handbuch lesen und versuchen, dir Befehle zu merken, die wichtig für deine Aufgaben sind. Du kannst nämlich nicht davon ausgehen, dass deine Lehrer dir alles erklären oder es öfter wiederholen.
Bei Ausbildungen nach dem Ende Sek 1
Für Auszubildende ist der Schritt besonders drastisch. Du wirst auf einmal Geld verdienen, aber musst natürlich auch von einem Empfänger von Wissen zu einem Anbieter von Leistung. Es wird von dir erwartet, dass du für dein Geld eine Leistung erbringst und tust, was man dir sagt.
Normalerweise wirst du mit weniger Leuten zusammenarbeiten und die werden dich ausbilden. Damit hast du eine bessere Betreuung und solltest natürlich probieren, möglichst offen und interessiert zu sein an dem, was deine Ausbilder dir sagen.
Auch im Umgang mit den Kunden musst du natürlich aufmerksam und höflich sein. Du repräsentierst deine Firma und dein Chef wird es hören, wenn du ein schlechtes Bild auf die Firma wirfst.
Zeitgleich kannst du als Handwerker heutzutage viel Geld verdienen. Also halte dich ran und mache etwas aus dieser Chance und für viele Schüler ist genau die Arbeit mit ihren Händen viel besser als weiter lernen in der Schule! Dafür arbeitest du natürlich acht Stunden am Tag, aber glaube mir, dass deine Kollegen in der Oberstufe nicht weniger arbeiten müssen.
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