Künstliche Intelligenz (KI) hält in den Schulen Einzug. Wo sind die Nachteile gegenüber klassischem Lernen und lässt sich KI auch sinnvoll zum Lernen einsetzen?
Lernen oder KI? Nimmst du die Treppe oder lieber den Aufzug?
Du nutzt gerne KI für die Schule und das ist auch okay! Schule wird sich anpassen müssen, wenn es um die Nutzung von KI als Hilfsmittel und Lernbegleiter geht.
Andererseits ist Schule immer noch ein Ort des Lernens und das geht manchmal nicht ohne Abkürzungen.
Lernen ist wie eine Treppe, die du Schritt für Schritt aufsteigst
Lernen ist wie eine Treppe: Du gehst Schritt für Schritt, manchmal langsam, manchmal schneller, manchmal brauchst du eine Pause und manchmal musst du auch ein paar Schritte zurückgehen, wenn dir etwas herunterfällt.
Du kommst aber irgendwann oben an und weißt auch über jeden einzelnen Schritt Bescheid. Natürlich ist das auch manchmal anstrengend und du hast mehr Lust auf andere Sachen.
Trotzdem ist dein Gehirn so gebaut, dass es durch die aktive Auseinandersetzung mit einem Thema Verknüpfungen aufbaut und du lernst. Das geschieht beim Lesen, beim Vokabellernen und beim Erstellen iener Präsentation.

KI ist der Aufzug – Ein Knopf und bald bist du oben
Künstliche Intelligenz (KI) ist wie ein Aufzug – sie bringt dich direkt nach oben. Das Klingt verlockend, oder? Außerdem ist die KI ja in den Augen von manchen Schülern allwissend. Und sie kann dir bei allen Aufgaben helfen, die ich oben genannt habe, oder sie dir sogar abnehmen.
Aber was passiert, wenn du oben angekommen bist und gar nicht weißt, wie du dahin gekommen bist? Bei Hausaufgaben scheint es egal zu sein, aber wenn dein Wissen einmal auf die Probe gestellt wird, bei einer Klassenarbeit oder Abschlussprüfungen wie den ZP 10 oder dem Abitur, dann ist es eine andere Sache. Hausaufgaben sollen dir dabei helfen, dich mit dem Thema zu befassen und in deinem Kopf an vorhandenes Wissen anzuknüpfen.

Die Schattenseiten der KI beim Lernen
KI kann Aufgaben lösen, Texte schreiben, Matheaufgaben erklären – und das oft schneller und besser als deine Lehrer, Eltern oder Nachhilfe.
Doch genau darin liegt auch die Gefahr: Wenn die KI alles übernimmt, fehlt uns die Übung. Wir lernen nicht, wie man Probleme löst, sondern nur, wie man sie umgehen kann.
KI liefert fertige Antworten. Aber das Hinterfragen, Vergleichen und eigene Denken bleibt auf der Strecke. Ohne Kritisches Denken musst du immer der KI glauben oder du verlässt dich auf einen Anführer.
Dieses blinde Vertrauen wird auch dazu führen, dass du kein Vertrauen in deine eigenen Fähigkeiten entwickelst und damit auch kein Selbstvertrauen hast.
Wenn du keine Fehler machst, kannst du auch nicht daraus lernen. KI macht selten welche – und ohne eigenes Wissen bemerken wir sie nicht.
Wie KI sinnvoll beim Lernen unterstützen kann
KI ist kein Ersatz für das eigene Denken – aber ein mächtiges Werkzeug, wenn man es richtig nutzt.
Wenn du etwas nicht verstehst, kann dir KI eine Erklärung geben – in deinem Tempo und so oft du willst. KI kann dir helfen, deinen Lernstoff zu strukturieren und passende Übungen vorzuschlagen (du entscheidest am Ende über deinen Lernplan!). Du kannst deine Aufsätze prüfen lassen und bekommst Hinweise zur Verbesserung.
Auch Eltern können KI nutzen, wenn sie nicht mehr wissen, wie eine Aufgabe funktioniert. Außerdem kann die KI die Fehler analysieren und Hilfen vorschlagen. Das ist günstiger als eine Nachhilfe, wenn sich Eltern die Zeit nehmen, denn von alleine wird es womöglich nicht klappen.
Lehrer können KI nutzen, um differenzierte Aufgaben, Quizfragen, Zusammenfassungen und Arbeitsblätter zu erstellen und diese dann zu korrigieren. Sogar für Rückmeldungen ist die KI gut.
KI ist ein Werkzeug für Schule – kein Ersatz für Lernen
Der Aufzug ist bequem, aber die Treppe macht dich stark. KI kann dich begleiten, dir helfen, dich motivieren – aber du musst selbst gehen. Denn nur wer den Weg kennt, kann ihn auch anderen zeigen und nur wer den Weg gegangen ist, kann etwas darüber berichten.
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