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Was ist Mobbing und ist es strafbar?

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Mobbing ist ein dauerndes Ärgern, Sticheln, Piesacken von einer oder mehreren Personen durch einen Einzelnen oder eine Gruppe. Unter Umständen kann Mobbing strafbar sein.

Das ist Mobbing

Unter einem Mob versteht man eine aufgebrachte Menge von Menschen, die ihre Kontrolle verloren haben und gesellschaftliche Konventionen und Gesetze missachten. Neben den Anführern gibt es auch häufig eine Menge Mitläufer. Auf Englisch werden die Mobber auch als Bully bezeichnet, was Rüpel oder Tyrann bedeutet.

Unter Mobbing versteht man in der Psychologie, dass ein Mensch oder eine Gruppe von einem anderen Menschen oder einer Gruppe dauernd geärgert, runtergemacht, drangsaliert und gepiesackt wird. Die Nicht-Beteiligten schauen aus Scham weg oder haben Angst, selbst in den Fokus der Mobber zu gelangen.

Mobbern ist es oft gar nicht bewusst, dass sie bei ihren Opfern schwere Wunden hinterlassen können, denn tatsächlich sehen viele das als Spaß an. Die Gemobbten zeigen auch oft keine Abwehrreaktion, sondern lassen die „Scherze“ über sich ergehen und so werden die Angriffe immer schlimmer. So kann es auch zu gefährlichen Aktionen wie der Skullbreaker Challenge kommen. Oder die Gemobbten werden scheinbar als Kumpel behandelt und sollen den Pilotentest machen.

Andere Mobber zeigen ihren Hass ganz bewusst und deutlich und wollen dem anderen schaden, weil er anders ist. Das kann zu Sachbeschädigungen und Körperverletzungen führen. Von den seelischen Wunden ganz zu schweigen.

Nicht selten wählen sich die „Cool Kids“ die Unbeliebten aus. Es kann auch sein, dass beispielsweise ein schlechter Schüler sich die „Streber“ rauspickt und seinen Selbstwert erhöht, indem er diese runtermacht. So oder so gewinnen Mobber Selbstwert aus der Degradierung von anderen.

Durch die Sozialen Medien hat sich Mobbing noch einmal verschärft, weil es in der menschlichen Natur liegt, dass man einem Menschen von Angesicht zu Angesicht schwerer fiese Sachen sagt. Im Netz sieht man die Opfer nicht und kann daher ungehemmter mobben. Diese Form nennt man Cybermobbing oder auch Cyberbullying.

Das sind die Folgen von Mobbing

Gemobbte erfahren Ausgrenzung, auf ihre Kosten werden Späße gemacht und sie ziehen sich oft zurück.

Der Selbstwert leidet und die Betroffenen entwickeln Zweifel an sich selbst. Das kann so weit gehen, dass psychische Krankheiten entstehen oder der Mensch sich etwas antut. Selbstmord nach Mobbing ist leider kein Einzelfall.

Angehörige bemerken oft nichts davon, weil die Gemobbten eine heile Welt vortäuschen.

Beim Mobbing verbünden sich oft viele gegen einen.

Ist Mobbing strafbar?

Konflikte, Streitigkeiten und Lästern sind fest in der menschlichen Natur verankert. Das alleine ist noch nicht strafbar und es gibt auch keinen Artikel im Strafgesetzbuch, der sich mit Mobbing befasst.

Allerdings passieren bei Mobbing häufig noch andere Dinge und die sind strabar:

  • Üble Nachrede (§ 186 StGB)
  • Beleidigung (§ 185 StGB)
  • Stalking (§ 238 StGB)
  • Nötigung (§ 240 StGB)
  • Körperverletzung (§ 223, 224 StGB)
  • Sachbeschädigung (§ 303 StGB)
  • Bedrohung (§ 241 StGB)
  • Erpressung (§ 253, 254 StGB)
  • Diebstahl (§ 242 StGB)
  • Verleumdung (§ 186 StGB)

Für diese Straftaten können die Täter mit Freiheitsstrafen von mehreren Jahren oder zu Geldstrafen verurteilt werden. Mobbing ist also alles andere als ein Kavaliersdelikt.

Dort, wo Menschen zusammenkommen, wie auf der Arbeit oder in der Schule, erleben viele Menschen auch Mobbing. Leider ist es nicht immer so leicht, das Ganze dann wieder zu beenden. Schließlich ist eine Schule oder eine Arbeitsstelle eine soziale Struktur und selbst, wenn der Mobber entfernt würde, wäre der Ruf immer noch da.

Mobber sind oft sehr jung

In Deutschland ist man ab 14 Jahren bedingt strafmündig. Das bedeutet, dass du vorher nicht belangt werden kannst. Das bedeutet natürlich nicht, dass du alles machen kannst, was du willst.

Ein Familiengericht kann den Straftätern und deren Familien Maßnahmen auflegen. Außerdem müssen die Eltern Anwaltskosten zahlen und mit anderen Kosten und Maßnahmen rechnen. Im schlimmsten Fall können Kinder aus der Familie genommen werden, wenn die Eltern ihren Erziehungspflichten nicht nachkommen.

So verhältst du dich richtig bei Mobbing!

Wenn du merkst, dass du gemobbt wirst, dann probiere schnell das Gespräch mit den Personen zu suchen. Anfangs lässt sich vielleicht noch die Geschichte in andere Bahnen lenken und beenden.

Wenn es sich erst einmal eingespielt hat, dann musst du dir Hilfe in Form eines Betriebsrats oder eines Lehrer oder von Eltern oder anderen Menschen holen. Du kannst auch die Polizei einschalten und mit Hilfe eines Anwalts probieren, gerichtlich vorzugehen. So kann dem Mobber unter Umständen verboten werden, sich dir zu nähern.

Schreibe dir auf, wann und wie du gemobbt wurdest (Mobbintagebuch) und notiere auch Gespräche als Gedächtnisprotokoll. So kannst du nachvollziehen, wann was gemacht wurde und welche Vereinbarungen es gab.

Suche dir auf jeden Fall Unterstützung bei Freunden, Familie, Mitschülern und Kollegen. Sozialer Rückhalt ist bei Mobbing sehr wichtig und entschärft die Situation oft.

Wenn du bemerkst, dass es dir nicht gut geht, dann suche dir auch Hilfe bei einem Therapeuten. Wie schon gesagt, kann Mobbing für Betroffene schwerwiegende Probleme entfachen. Auch die Telefonseelsorge kann dir helfen.


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