Lehrer werden – Ausbildung, Voraussetzungen, Gehalt, Berufsaussichten

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Lehrer werden ist immer noch ein Traum für viele junge Menschen und tatsächlich sind die Chancen wirklich gut, in diesem Traumberuf eine sichere Anstellung mit einem festen Gehalt zu bekommen.

Lehrer werden – Dauer der Ausbildung

Um Lehrer zu werden gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die meisten Lehrer werden allerdings diesen Weg gehen:

  • Abitur
  • Studium an einer Universität oder Pädagogischen Hochschule mit mehreren Praxisphasen
  • Bachelor of Education
  • Master of Education (früher 1. Staatsexamen, Diplom oder Magister)
  • Referendariat oder Vorbereitungsdienst

Die Dauer der universitären Ausbildung dauert im Bachelor-Master-System 5 Jahre Regelstudienzeit. Das Referendariat dauert 18 bis 24 Monate je nach Bundesland.

In dieser Zeit wirst du für deine Unterrichtsfächer und die pädagogischen Aufgaben des Lehrerberufs vorbereitet. Oft berichten Lehrer zwar, dass sie aus dem Studium nicht viel mitgenommen haben, aber durch den zunehmend größeren Praxisanteil wird sich das hoffentlich ändern.

Seiten- und Quereinstieg

Eine weitere Möglichkeit, um Lehrer zu werden ist der Seiten- und Quereinstieg. Hier gibt es in jedem Bundesland andere Regeln und Vorgaben.

Meistens musst du ein Studium absolviert haben, das dich fachlich für den Unterricht in zwei Fächern qualifiziert, damit du auch Beamter werden kannst.

Manchmal werden auch Lehrer ohne zwei Fächer angestellt, können aber nicht Beamte werden. Allerdings ist es in manchen Ländern möglich, unbefristet angestellt zu werden oder ein zweites Fach zu lernen.

Leider ist die Regelung uneinheitlich und in manchen Ländern kriegen Seiteneinsteiger und Quereinsteiger eine solide Basis und in manchen nicht. Das ist aber für diesen anstrengenden Beruf notwendig, da ansonsten die Arbeitszeit ins Unermessliche steigt und Burnout eine Konsequenz sein kann.

Muss ich das Abitur haben, um Lehrer zu werden?

Die meisten Lehrerinnen und Lehrer haben das Abitur gemacht und damit die Allgemeine Hochschulreife erworben.

Es ist aber auch möglich, mit einer fachgebundenen Hochschulreife, einer Aufstiegsfortbildung nach der Ausbildung, mit einer fachlich entsprechenden Berufsausbildung, einem Probestudium oder Zugangsprüfungen in das Lehramtsstudium reinzukommen.

Die Prüfungsämter der Länder oder die Hochschule selber können dir hier hoffentlich weiterhelfen. Nach meiner Erfahrung muss man hier etwas Geduld mitbringen.

An Berufskollegs werden Fachlehrer gesucht, die aufgrund ihrer fachlichen Erfahrung unterrichten dürfen. Auch diese benötigen kein Abitur.

Berufsaussichten als Lehrer

Der Lehrer ist ein sicherer Job. Du wirst meistens verbeamtet, wenn du die laufbahnrechtlichen Voraussetzungen erfüllst, nicht zu alt bist und bei der Gesundheitsprüfung keine gravierenden Befunde hast.

Derzeit fehlen mehrere Tausend Lehrer, vor allem in den Mangelfächern wie Mathematik, Informatik, Chemie und Physik. Aber auch andere Fächer werden immer gesucht wie Deutsch und Englisch.

Daher hast du prinzipiell gute Aussichten. Derzeit werden vor allem Lehrer in den Grundschulen gesucht, aber ein Mangel wird sich in den nächsten Jahren in allen Schulformen zeigen, wenn man den Prognosen glauben darf.

Es kann aber passieren, dass du als Lehrer zuerst einmal Vertretungsstellen machen musst und diese werden oft zu den Ferien befristet. Diese Praxis ist leider schändlich und trägt nicht dazu bei, um mehr Lehrer zu binden.

Soll ich Lehrer werden?

Wenn du gerne junge Menschen unterrichten möchtest und ihnen Normen und Werte mitgeben willst, dann wäre Lehrer vielleicht ein guter Job für dich.

Denke einmal an deine ersten Lehrer. Du kennst bestimmt noch ihre Namen. Sie haben dich geprägt wie kaum andere Menschen.

Der Job ist auch anstrengend und die oft beschworenen 12 Wochen Ferien stimmen so auch nicht mehr. Die Anforderungen steigen und die Unterstützung des Dienstherrn geht nur schleppend voran.

Trotzdem ist es ein toller Traumjob und du solltest vorher ein Praktikum machen, um herauszufinden, ob es dein Traumjob ist.

Welche Fächer soll ich als Lehrer studieren?

Hier gibt es drei Antworten:

  1. Die Fächer, die dir Spaß machen. Denn damit wirst du glücklich.
  2. Die Fächer, die gesucht werden. Denn hier wirst du einen Job finden.
  3. Die Fächer, die wenig Aufwand mit sich bringen. Denn du willst nicht deine Abende und Wochenenden mit Klassenarbeiten verbringen.

Meine Antwort ist eine Mischung aus diesen drei Antworten. Natürlich solltest du darauf achten, nicht nur Hauptfächer zu nehmen, die mit hohem Korrekturaufwand verbunden sind. Vor allem, wenn du in die Oberstufe gehst und die Schüler auch gerne mal 15 Seiten und mehr in einer Klausur schreiben.

Natürlich solltest du auch nicht nur Fächer nehmen, wo kein Bedarf ist. Als Grundschullehrer gab es früher ein absolutes Überangebot an Lehrern mit Sachunterricht. Selbst, wenn es dir Spaß macht, solltest du dir das bewusst machen, dass deine Chancen mit solchen Fächern geringer sind, auch wenn derzeit Lehrer gesucht werden.

Die Fächer, die dir Spaß machen, werden auch den Schülern am meisten Spaß bei dir bringen, denn sie werden merken, dass du dieses Fach gerne hast und entsprechend Mühe in die Vorbereitung und den Unterricht gibst.

Und welche Schulform?

Durch Bachelor und Master ist es heute leicht, zwischen den Schulformen zu wechseln, da alle prinzipiell die gleiche Ausbildung mit unterschiedlichen Vertiefungen haben.

Überlege dir aber, wo du am liebsten unterrichten möchtest: Magst du eher die Kleinsten oder möchtest du beinahe auf Augenhöhe mit Schülern arbeiten? Manche wollen mit pubertierenden Jugendlichen in der Mittelstufe ihre Sturm und Drang Phase ausfechten und andere nicht.

Vielleicht findest du auch die Arbeit als Förderlehrer reizvoll und möchtest Kindern mit Einschränkungen helfen, sich besser im System Schule zu bewegen.

Wenn du mal in den Auslandsschuldienst möchtest und gute Aufstiegschancen haben willst, dann solltest du Sekundarstufe II für Gymnasium, Gesamtschulen oder Berufskollegs studieren. Denn damit hast du die besten Chancen.

Wie viel verdienen Lehrer?

Zum Schluss ist natürlich das Gehalt als Lehrer auch wichtig. Und Lehrer verdienen je nach Bundesland und Schulform unterschiedliche Grundgehälter. Die meisten Eingangsämter liegen auf den Besoldungsstufen für Beamte A12 und A13. Verbeamtete Lehrer verdienen je nach Erfahrung, Schulform und Bundesland zwischen 2.500 Euro und 5.500 Euro netto. Angestellte Lehrer verdienen leider erheblich weniger als das.

Mit Beförderungen, Schulleitungsaufgaben, dem Dienstalter und Zuschlägen für Familiengründungen kann dein Gehalt deutlich ansteigen. Die meisten Beförderungsämter gibt es an den Schulen der Sekundarstufe 2.

Damit gehören Lehrer zur klassischen Mittelschicht und können sich auch Extrawünsche im Leben finanzieren. Ich hoffe, ich konnte dir mit meinem Artikel helfen und dir vielleicht deinen Traumjob Lehrer vorstellen.


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