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Analysierendes Schreiben (Aufgabentyp 4a) – ZP 10 NRW Deutsch

Lesedauer 4 Minuten

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Analysierendes Schreiben (Aufgabentyp 4a) ist eine der drei üblichen Schreibaufgaben bei der ZP 10 NRW Deutsch. Ich erkläre dir, worauf du achten musst und wie du am besten vorgehst.

Das ist Analysierendes Schreiben (Aufgabentyp 4a)

In einer Beispielaufgabe erklärt das Land, wie eine Aufgabe auf MSA-Niveau in der ZP 10 Deutsch für Analysierendes Schreiben aussehen kann.

Theoretisch kannst du verschiedene Arten von Texten analysieren wie Gedichte, Kurzgeschichten, Zeitungsartikel, Reden und noch viele andere. Bei der ZP 10 Deutsch werden tatsächlich gerne, als Kontrast zum argumentierenden oder informierenden Schreiben, Gedichte oder Kurzgeschichten als Aufgaben genommen.

Die Vielfalt der Quellen macht die Vorbereitung nicht einfach, da du dich nicht so gut auf eine Textsorte vorbereiten kannst, sondern im Prinzip die Vorgehensweise kennen musst. Du solltest also auf jeden Fall ein bisschen Ahnung von Stilmitteln und Reimschemata haben.

Das Gute hingegen ist, dass beim Aufgabentyp 4a auch sehr detaillierte Aufgabenstellungen benutzt werden. Im Beispiel aus der MSA Prüfung sollst du folgende Aufgaben erfüllen:

  • Schreibe eine Einleitung mit den relevanten Informationen zum Text wie Autor, Textsorte, Titel, Jahr und Thema.
  • Untersuche den Text nach bestimmten Gesichtspunkten.
  • Benenne sprachliche Mittel und erläutere die Wirkung hinsichtlich der inhaltlichen Aussagen.
  • Nimm Stellung zu einer Aussage und begründe mit Textbezügen.
  • Schreibe die Geschichte aus der Sicht von X weiter.

So gehst du am besten an Aufgabentyp 4a – Analysierendes Schreiben

Zu allererst liest du – wie immer – die Aufgaben genau und gründlich durch und unterstreichst dir Schlüsselwörter! So weißt du, was von dir gefordert ist.

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Danach liest du deine Quelle. Bei einem Gedicht solltest du direkt noch einmal lesen und nach den geforderten Stilmitteln wie Metaphern, Bilder, Vergleiche, Alliterationen, Adjektiven, Wortwahl, Wiederholungen, Versmaße, Strophen oder Reimschema schauen.

Auch hier solltest du farbig unterstreichen.

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Analysierendes Schreiben (Aufgabentyp 4a) kann man zum Teil gut lernen.
Analysierendes Schreiben (Aufgabentyp 4a) kann man zum Teil gut lernen. Photo by Suzy Hazelwood on Pexels.com

Hier hast du verschiedene Operatoren in der Aufgabe versteckt. Diese sind insgesamt alle recht überschaubar in Anspruch und Umfang. Du sollst daraus dennoch einen zusammenhängenden Text schreiben. Am besten lässt du zwischen den einzelnen Teilen einen Abstand. Die Sprache sollte neutral bis fachspezifisch sein.

Die meisten Operatoren sind tatsächlich ohne viel Lernen möglich. Lediglich bei der Betrachtung der sprachlichen und formalen Mittel musst du genauer hinschauen.

Insgesamt sind die Transferaufgaben immer die mit den meisten Punkten. Also die Einordnung deiner Analyse in den Kontext des Gedichtes oder der Bezug deiner Argumente auf den Text. Trotzdem kannst du viele Punkte auch ohne bekommen.

So oder so solltest du dir alles aufschreiben, was dir dazu einfällt und wenn es ist, dass es vier Strophen gibt und wie lang die einzelnen Strophen sind. Das Reimschema kannst du auch angeben. So kannst du viele Punkte sammeln, selbst wenn du – wie ich – nicht viel mit Gedichtanalyse am Hut hast.

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So lernst du am besten für Analysierendes Schreiben

Natürlich ist immer ein guter Hinweis, sich eine Lernhilfe zu kaufen und damit zu arbeiten. Außerdem hilft es auch, sich noch einmal verschiedene Stilmittel und formale Strukturen von Gedichten zu analysieren.

Wenn du weißt, dass du lieber Aufgabentyp 2 oder 4b machen möchtest, dann würde ich mir überlegen, ob ich mich nicht eher darauf konzentriere. Wenn du in den Klausuren aber gut analysieren konntest, solltest du Aufgabentyp 4a auf jeden Fall in Betracht ziehen.

Strophen, Reimschema und Hebungen bei Gedichten

Bei einem Gedicht ist es hilfreich, wenn du die Strophen, das Reimschema und die Hebungen erkennst.

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,

daß ich so traurig bin;

ein Märchen aus alten Zeiten,

das kommt mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist kühl und es dunkelt,

und ruhig fließt der Rhein;

der Gipfel des Berges funkelt

im Abendsonnenschein.


Die schönste Jungfrau sitzet

dort oben wunderbar;

ihr goldnes Geschmeide blitzet,

sie kämmt ihr goldenes Haar.


Sie kämmt es mit goldenem Kamme

und singt ein Lied dabei;

das hat eine wundersame,

gewaltige Melodei.


Den Schiffer im kleinen Schiffe

ergreift es mit wildem Weh;

er schaut nicht die Felsenriffe,

er schaut nur hinauf in die Höh.


Ich glaube, die Wellen verschlingen

am Ende Schiffer und Kahn;

und das hat mit ihrem Singen

die Lore-Ley getan.

Heinrich Heine, Die Loreley (1824)

Bei den Strophen schaust du dir an, wie viele Absätze das Gedicht hat. Bei der Loreley sind es 6 Strophen mit jeweils vier Zeilen.
Zweimal vier Zeilen und zweimal drei Zeilen wären das klassische Sonnet.

Verschiedene Reimschemata

Beim Reimschema betrachtest du dir die letzten Silben der Wörter. Diese Silben werden mit Buchstaben versehen. Bei der Loreley hast reimen sich die erste und die dritte Zeile (auch Vers genannt) und die zweite und vierte Zeile. Damit ist das Reimschema abab.

  • Paarreim nennt man Gedichte, deren Verse sich jeweils reimen: aabbcc, usw.
  • Kreuzreim nennt man Gedichte mit dem Reimschema abab
  • Umarmende Reime haben das Reimschema abba.
  • Ein Haufenreim hat immer die gleiche Endung in den Versen einer Strophe.
  • Verschränkte Reime sind Muster wie abc abc.
  • Ein Schweifreim vermischt Paarreim und Kreuzreim nach dem Schema aabccb.
  • Zuletzt kommt der Kettenreim, der bei dreiversigen Strophen kommt: aba bcb cdc usw.
  • Außerdem gibt es freie Reimschemata, die du beschreiben kannst, selbst wenn dir der Name nicht einfällt: abcb.

Die wichtigsten Stilmittel in Gedichten und Literarischen Texten

Es gibt eine große Zahl von Stilmitteln, aber die wichtigsten solltest du parat haben, weil sie auch häufig in Gedichten oder literarischen Texten vorkommen.

  • Alliteration: Wörter beginnen mit dem selben Laut oder Buchstaben.
    Mutige Mäuse machen munter Miezen matt.
  • Anapher: Wörter werden am Anfang von Versen wiederholt.
    Der Schüler schläft. Der Schüler wacht. Der Lehrer weckt. Der Lehrer kracht.
  • Antithese: Gegensätze werden in Versen genannt.
    Dunkel die Nacht. Hell der Mond.
  • Ellipse: Auslassung eines Satzteils (kommt häufig in Gedichten vor).
    Nicht du, ich!
  • Epipher: Wortwiederholung am Ende von Satzteilen oder Versen.
    Ende gut. Alles gut.
  • Euphemismus: Beschönigung.
    Er war stets bemüht! -> Er war nicht erfolgreich, aber strengte sich an.
  • Metapher: Bildhafte Darstellung.
    Ein Meer von Lichtern.
  • Oxymoron: Gegensätzliche Begriffe.
    Liebevolle Grausamkeit
  • Personifikation: Sachen, Lebewesen oder Begriffe werden vermenschlicht.
    Die Sonne lacht.
  • Vergleich: Eigenschaften werden mit „wie“ oder „als“ auf Menschen übertragen.
    Mutig wie ein Löwe, stärker als ein Bär.

Metrum eines Gedichts

Unter dem Metrum versteht man die Anzahl der betonten und unbetonten Silben. Die unbetonten Silben werden als Senkungen bezeichnet.

Viele Schüler empfinden es besonders schwer, das Metrum zu bestimmen. Daher halte ich mich auch kurz hier.

Unbetonte Silben liest du mit einer sinkenden Stimme vor.
Süß war die Liebe und süß war der Schmerz.
Hier würdest du also eine Silbe betonen und zwei nicht.

Man unterscheidet zwischen vier Versfüßen, die in Gedichten häufig gebraucht werden (Tipp: Die Wörter werden auch so gesprochen wie die Silben betont werden):

  • Jambus: unbetont – betont
  • Trochäus: betont – unbetont
  • Daktylus: betont – unbetont – unbetont
  • Anapäst: unbetont – unbetont – betont


Kommentare

Eine Antwort zu „Analysierendes Schreiben (Aufgabentyp 4a) – ZP 10 NRW Deutsch“

  1. […] politischer Lyrik gibt es oft eine offene Form (keine Strophen mit Reimschemata) und Hypotaxe (Erstreckung von Sätzen über mehrere […]

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